
Bei einer Bergung mit der Rettungswinde benötigt man im Gegensatz zur Seil-/Taubergung keine Zwischenlandung des Hubschraubers. Wird bei der Erkundung des Einsatzgebiets von der Luft aus festgestellt, dass eine sichere Landung am Unfallort nicht möglich ist, so wird eine Windenrettung vorbereitet. Für Hubschrauber mit Rettungswinde wird grundsätzliche eine 4-Mann Crew benötigt, bestehend aus einem Piloten, dem Notarzt, dem Flugrettungssanitäter und dem sogenannten „Winch-Operator“.
Der Pilot steuert jetzt einen passenden Absetzplatz an und hält den Helikopter im Schwebeflug. Der sich an Bord befindliche Winch-Operator hängt sich mit einem Klettergurt am Hubschrauber ein um bei plötzlich auftretenden Turbulenzen vor Abstürzen gesichert zu sein. Danach öffnert er die Schiebetüre auf der Seite an der das Windensystem befestigt ist und stellt sich auf die Kufen. Nun hängen sich Flugretter und Notarzt in die Rettungswinde ein. Das medizinische Personal wird jetzt vom Winch Operator mit der Winde zum Patienten gelassen. Während des Abseilvorgangs hält der Pilot die Maschine so ruhig wie möglich und ist gleichzeitig immer mit dem Winchoperator in Kontakt um eventuelle Positionskorrekturen vornehmen zu können. Dies erfordert speziell in gebirgigem Gelände Feinfühligkeit und Erfahrung der Piloten da Windböen, Fallwinde und andere Einflüsse die Maschine schnell aus dem Gleichgewicht bringen können.
Nach der Erstversorgung wird der Patient nun mit der Winde zum Helikopter hochgezogen. Je nach Verletzungsgrad entweder mittels Bergesack oder Bergedreieck. Eine Zwischenlandung ist nicht mehr dringend erforderlich, außer der Patientenzustand erfordert eine weitere medizinische Versorgung am Boden! So kann direkt die zugewiesen Klinik angesteuert werden.