Seit heute 09:00 ist mit dem Funkrufnamen „Martin 5“ ein fünfter Notarzthubschrauber in Niederösterreich in Betrieb gegangen. (Anmerkung: ITH Christophorus 33 fliegt auch Primäreinsätze). Der rote Hubschrauber der Martin Flugrettung wird täglich von 8:00 bis Sonnenuntergang vom Flugplatz Bad-Vöslau zu lebensrettenden Einsätzen in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland starten.
Stationiert ist mit der OE-XFF (S/N 2075) ein hochmoderner Hubschrauber des Serie H135, Typ EC 135 T3, aus dem Hause Airbus Helicopters, welcher 2018 neu aus dem Werk von Airbus in Donauwörth direkt an Heli Austria ausgeliefert wurde.
Der Hubschrauber verfügt über einen 4-Achsen-Autopilot sowie über ein Helionix-Glascockpit. Mit dieser Ausstattung ist der Helikopter außerdem für den Nachtflug zugelassen. Der Hubschrauber steht zudem auch für Bergrettungseinsätze zur Verfügung und ist mit Tauflug Equipment ausgestattet.
Für Infektionstransporte, wie beispielsweise das Coronavirus, steht am Stützpunkt in Bad-Vöslau auch eine Isolierkammer zur Verfügung welche nach kurzer Vorlaufzeit einsetzbar ist. Diese ist vor allem bei Intensivtransporten vom Vorteil, um in keinen unmittelbaren Kontakt mit den infektiösen Patienten zu kommen, weiß der Leitende Notarzt Dr. Matthias Stark.
Um überhaupt zu Notfalleinsätzen alarmiert werden zu können, musste die Heli-Austria in Niederösterreich einige Hürden meistern. Unter anderem war es erforderlich den Status als „Einsatzorganisation“ zu erhalten. Für die Einsatzabwicklung ist der Notarzthubschrauber Martin-5 nun mit der niederösterreichischen Rettungsleitstelle „144 Notruf Niederösterreich“ verbunden. Die Auswahl des Rettungs- oder Notarzt Mittel treffen die diensthabenden Disponenten in der Rettungsleitstelle, abhängig nach der schwere des Notfalls, sowie der jeweiligen Eintreffzeit am Notfallort, unabhängig von der Einsatzorganisation.
Für die Crew gab es am ersten Tag noch einiges zu tun, so mussten nochmal alle Geräte und das Fluggerät auf seine Einsatzbereitschaft überprüft werden, bevor man sich wie geplant, pünktlich um 09:00 bei der Leitstelle in St.Pölten einsatzbereit „Frei auf Wache“ meldete. In der ersten Woche versehen Stützpunktleiter Cpt. Andy Pojer, leitender Notarzt Dr. Matthias Stark sowie der leitende Flugretter Gernot Halbwirth Dienst am Martin 5. Diese Crew wird auch in Zukunft die Richtung des Flugrettungsstützpunktes vorgeben.
Die Martin Flugrettung ist eine Tochtergruppe des Pongauer Hubschrauber Unternehmens Heli-Austria unter der Leitung von Roy Knaus. Diese betreibt 10 Notarzthubschrauber Standorte in Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich. Geflogen wird mit einer hochmodernen Flotte bestehend aus H135, H145 sowie einigen MD902 Explorer. Jährlich werden mehr als 4000 Rettungseinsätze in Österreich durch die Martin Flugrettung abgewickelt. Die Heli-Austria zählt zu den größten Hubschrauber Transportunternehmen in Europa und beherbergt unter anderem Standorte in Italien, Griechenland und Island.