Als einziges ziviles Flugrettungsunternehmen in Österreich und Deutschland darf die ARA Flugrettung seit Herbst 2021 Windenbergungen bei Nacht durchführen. Am Standort in Reutte (Tirol) wurden bis dato 30 solcher – vielfach lebensrettenden – Einsätze absolviert.
In den nächsten Tagen wird nun auch die Crew des RK-1 in Fresach für die Nachtwinde fit gemacht. Es war ein echter Meilenstein als im Oktober 2021 die ARA Flugrettung von der dafür zuständigen Behörde Austro Control die Genehmigung erhalten hat, mit dem Notarzthubschrauber Windenbergungen auch bei Nacht durchzuführen. Denn sowohl in Deutschland als auch in Österreich gibt es aktuell kein zweites ziviles Flugrettungsunternehmen, das eine behördliche Erlaubnis besitzt, solche herausfordernden Bergeverfahren mit der Winde bei Dunkelheit zu absolvieren.
Bis dato wurden auf der Station in Reutte 30 Nachtwindeneinsätze geflogen. Für einen dieser Einsätze erhielt die ARA Flugrettung kürzlich sogar eine internationale Auszeichnung. (HeliRescue berichtete) Im Vorfeld der Helikopter-Expo in Dallas (USA) wurde die ARA Flugrettung mit dem „Rescue of the Year Award“ für eine lebensrettende, nächtliche Windenbergung in Bayern ausgezeichnet.
Ab Montag erhält nun auch die Crew des RK-1 in Fresach die für solche Einsätze zwingend notwendigen Schulungen. Der leitende Windenoperator der ARA Flugrettung, Christian Zlöbl, erklärt: „Speziell bei Bergungen im unwegsamen oder alpinen Gelände nach Einbruch der Dunkelheit sind nun deutliche Verbesserungen zu erwarten. Vielfach ist eine Landung bei Nacht im schwer zugänglichen Gelände nicht möglich und die bodengebundenen Rettungskräfte müssen sich daher oft stundenlang zum Verunfallten vorkämpfen und diesen unter größten Mühen abtransportieren. Dieser physisch wie psychisch extreme und mitunter risikoreiche Aufwand ist nun in vielen Fällen Geschichte. Zum Wohle des Patienten, aber auch Gunsten der Helfer am Boden.“
Da die für die Schulung notwendigen Trainingsflüge primär bei Dunkelheit stattfinden müssen, ist im Großraum Fresach von Montag (28. März) bis einschließlich Samstag (2. April) zwischen 19 und 24 Uhr mit vermehrten Flugbewegungen und damit einhergehend mit erhöhtem Fluglärm zu rechnen. Stationsleiter Markus Winkler möchte sich daher bereits vorab bei der Bevölkerung in der Umgebung für die „nächtliche Ruhestörung“ in aller Form entschuldigen: „Wir werden die erforderlichen Trainingsflüge so gut es geht fernab von besiedeltem Gebiet durchführen. Dennoch können wir natürlich nicht gänzlich ausschließen, dass da und dort die nächtliche Fresacher Ruhe etwas gestört wird. Dafür ersuchen wir bereits jetzt um Verständnis.“
(ARA/Tomas Kika): Windenbergungen bei Nacht stellen für die Crew eines Notarzthubschraubers eine große Herausforderung dar. Dementsprechend gut und intensiv müssen solche lebensrettenden Bergeverfahren trainiert werden. Wie jetzt in Fresach am RK-1.