Vergangenes Wochenende konnten wir den Flugrettern der Martin Flugrettung, beim alljährlichen Tauflugtraining am Truppenübungsplatz des Österreichischen Bundesheeres in Hochfilzen über die Schultern schauen.
Geübt wurden mehrere realistische Unfallszenarien in teils unwegsamen Gelände. An insgesamt vier Tagen durften die Flugretter und Notärzte der Martin Flugrettung die Szenarien trainieren und ihre Kenntnisse im Tauflug auffrischen.
Insgesamt sieben Szenarien
wurden von den Flugrettern beübt. Neben den oben genannten mussten beispielsweise auch Wanderer aus unwegsamen Gelände, oder ein im Baum hängender Paragleiter gerettet werden.
Paragleiterabsturz
Im steilen Gelände wurde ein Paragleiterabsturz geübt. Im Vordergrund stand dabei, den Flugrettern ein Bewusstsein zu schaffen, wie schnell sich ein ungesicherter Paragleitschirm durch den Rotorabwind aufblasen kann. Dies kann dazu führen, dass abgestürzte Paragleiter im schlimmsten Fall durch den Rotorabwind erneut quasi weggeblasen werden.
Die Flugretter mussten in einiger Entfernung zum Notfallort landen, den verunfallen Paragleiter sowie seinen Schirm sichern, und in weiterer Folge mittels des Bergetaus unter Verwendung des Petzl-Dreiecks ausfliegen.
Person treibt mit Floß auf dem Wasser
Eine Punktlandung mussten die Flugretter auf einem Floß hinlegen, das in der Mitte eines Teiches geschwommen ist. Auf dem Flos lag eine leblose Person, welche gerettet werden musste. So galt es auf dem Floß zu landen, dieses an Land zu bringen und danach die leblose Person, wieder auf sicheren Boden zu versorgen.
Mit dem Bergesack ging es später retour zum Landeplatz.
Kaperbergung
Bei der Kaperbergung werden verunfallte Kletterer gerettet, welche noch im Kletterseil hängen.
Mit dem variablen Bergetau seilt sich der Flugretter unter dem Hubschrauber hängend zum verletzten Bergsteiger ab. Hängt diesen zu sich ans Seil am Hubschrauber. Dieser Moment ist besonders kritisch, da zu diesem Zeitpunkt der Hubschrauber durch den Verunfallten Kletterer direkt mit den Berg verbunden ist und nicht unmittelbar abdrehen kann.
In weiterer Folge wird das Kletterseil des Bergsteigers gekapt, und der verunfallte ausgeflogen.
Diese Rettungsart ist eine der anfordernsten Bergrettungstechniken, da es besondere Aufmerksamkeit von allen Beteiligten fordert.
Einsatzmaschinen
Zum Einsatz kam beim Tautraining die OE-XII, einer MD902 welche so auch als Einsatzmaschine eingesetzt wird.
Zudem wurde mit der OE-XAG, einer AS355 geübt, die im Bedarfsfall als Ersatzmaschine bei der Martin Flugrettung zum Einsatz kommt.