Wie das Luftfahrtmedium FIFTY SKY SHADES berichtet, plant die ÖAMTC Flugrettung gemeinsam mit dem Turbinenhersteller SAFRAN (ehem. Turbomeca-Arriel) die Einführung und Nutzung von nachhaltigen Flugbenzin.
Der Triebwerkshersteller wird die ÖAMTC Flugrettung bei der Einführung von Sustainable Aviation Fuel (SAF) in ihrer mit Arrius 2B2 angetriebenen Airbus H135-Flotte unterstützen. Das erste Ziel ist, bis zum Sommer 2022 den ersten Notarzthubschrauber mit 30 bis 50 % Biokraftstoff zu betreiben. Die eingebauten Triebwerke von SAFRAN sind derzeit für einen Einsatz von bis zu 50 % SAF zertifiziert.
Je nach den Ergebnissen der ersten Studien plant die ÖAMTC Flugrettung eine Einführung des SAF auf allen Standorten. In der zweiten Phase prüfe man den Einsatz von 100% SAF sowie von innovativen Kraftstoffen wie beispielsweise E-Fuels.
Eine vom ÖAMTC verwendete Turbine vom Hersteller SAFRAN (ehem. Turbumeca)
Marco Trefanitz, CEO der ÖAMTC-Flugrettung: „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit Safran Helicopter Engines bei der Einführung von SAF, und insbesondere, dass wir die ersten sind, die SAF auf einer Arrius 2B2-Flotte einsetzen werden. SAF sind der Schlüssel zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks unserer Flotte. Unsere langjährige Erfahrung mit dem Triebwerk und die zertifizierten Techniker in unserem Wartungszentrum, Helikopter Air Transport GmbH (HeliAir) werden diese F&E-Aktivitäten unterstützen. Ein weiterer Schlüsselfaktor wird die Wirtschaftlichkeit sein; derzeit ist die Herstellung von SAF sehr kostspielig und die Preise für den Endverbraucher hoch.“
Franck Saudo, CEO von Safran Helicopter Engines, sagte: „Diese Partnerschaft ist ein weiterer wichtiger Schritt um zur Entwicklung von SAF beizutragen. Wir freuen uns besonders über die Zusammenarbeit mit dem ÖAMTC bei der Einführung von Biokraftstoff in einer Arrius-Flotte. Die Verwendung nachhaltiger Kraftstoffe durch die Betreiber und an unseren Standorten trägt dazu bei, die CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus unserer Produkte zu reduzieren“.
Der Erstflug eines ÖAMTC-Hubschraubers mit SAF ist für nächstes Jahr geplant. Pilot und Geschäftsführer Reinhard Kraxner ergänzt: „Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Gerade für uns – mit der öffentlichen Gesundheit als Kernaufgabe. Deshalb planen wir schon heute für Zukunft, indem wir unseren Fuhrpark sukzessive erneuern und gleichzeitig mit unseren Partnern an der breiten Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe arbeiten.“
Safran hat sich verpflichtet, die Betreiber bei der Umstellung auf SAF zu unterstützen. Seine Motoren sind bereits für Betrieb mit bis zu 50 % dieser Kraftstoffe zertifiziert. Im vergangenen September führte Safran eine Bodentestkampagne mit einem Safran Makila 2-Triebwerk mit 100 % Biokraftstoff durch. Kürzlich flog ein Airbus H225 mit einem Makila 2 Motor, der mit 100% Biokraftstoff betrieben wurde. Die Verwendung von 100% SAF ermöglicht eine Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 80 %. Parallel dazu und um die Kohlendioxid-Emissionen in seinen Produktionsstätten zu reduzieren, hat Safran diese Kraftstoffe in seinen eigenen Triebwerkstestanlagen eingesetzt, wobei der Anteil zunächst 10 % beträgt und bis 2025 auf 50 % erhöht wird.
Mit Helikopter Air Transport (HeliAir) verfügt die ÖAMTC-Luftrettung über eine eigene
Wartungsbetrieb mit europäischer luftfahrtrechtlicher Zulassung an den Standorten Innsbruck und Wiener Neustadt, die auch international einen hervorragenden Ruf genießt. Hubschrauber und Triebwerke aus ganz Europa werden in Innsbruck und Wiener Neustadt gewartet und instand gehalten. HeliAir betreibt auch eine eigene Entwicklungs- und Produktionsstätte für Hubschrauberausstattung. In allen Bereichen hat HeliAir Qualitätsstandards etabliert, die mit den Systemen der großen Fluggesellschaften vergleichbar sind.
Originaltext: Fifty Sky Shades
mit freundlicher Genehmigung