Eines der renommiertesten Flugrettungsunternehmen in Österreich, die Fa. Schider Helicopter Service kurz SHS, hat nun mit der HB-ZUF am 10. September 2021 die erste Bell 429 in Österreich in den aktiven Rettungsflugbetrieb gestellt. Seit dem nun fast 30 jährigen Bestehen des Unternehmens hat sich SHS stetig weiterentwickelt und für einige Premieren in der Österreichischen Flugrettung gesorgt, wie dem ersten Indienststellen einer EC 135 T3 im August 2017. SHS betreibt derzeit, teilweise saisonal, vier aktive Stützpunkte in Waidring, Langkampfen, Kaltenbach und am Flugplatz Zell am See.
Die Bell429 ist das direkte Konkurrenzmodell zur Airbus H145 und ist derzeit in Europa im Rettungsdienst eher eine Seltenheit. Auch wenn bekannte Unternehmen wie die Air Zermatt, Lions Air Goup oder Air Transport Europe bereits diese Type einsetzten, konnte Bell Flight mit dem Global Ranger nur schwer Fuss fassen.
Für Österreich war die Bell 429 bereits 2020 im Gespräch, da diese die in die Jahre gekommene Alouette 3 des Bundesheeres ablösen sollte. Grundsätzlich entschied man gegen die Bell und für ein Konkurrenzmodell aus dem Hause Leonardo.
Die in typischen gelb-roten SHS Farben gehaltene Maschine steht aktuell in Zell am See als “Alpin Heli 6”, wird aber im November nach Waidring überstellt um dann dort in den Wintermonaten als „Heli 1“ eingesetzt werden zu können.
Da der Stützpunkt in Zell am See gemeinsam mit dem Christophorus Flugrettungsverein betrieben wird, waren vor der Inbetriebnahme als Notarzthubschrauber typenspezifische Trainings notwendig um das Personal mit dem neuen Fluggerät vertraut zu machen.
Die SHS Bell429 besitzt neben der Nachtflug-Zulassung, einem modernen 4-Achsen Autopilot und einen Doppellasthaken für Tauflüge. Eine Winde ist an dieser Maschine nicht geplant. Im direkten Vergleich zu vorhergehenden Einsatzmaschine, einer EC 135 T3 Kennung OE-XAH, besitzt die Bell429 zwar ein 200kg erhöhtes Eigengewicht, kann dieses jedoch durch ein wesentlich besseres Leistungsgewicht ausgleichen.
Im Gespräch mit Rudolf Schider Jun. wurde auch einer der größten Vorteile des Global Ranger hervorgehoben: die größeren Leistungsreserven in der Höhe. Ein nicht unwesentliches Detail für den Stützpunkt des Alpin Heli 6, welcher sich in direkter Nähe zu Österreichs höchstem Berg, dem Großglockner, befindet. Außerdem bietet der Helikopter ein erhöhtes Tankvolumen bei gleicher Leistung. Überzeugen könnte die Maschine auf jeden Fall.
Die Wartung der Bell 429 übernimmt wie bei fast allen SHS Fluggeräten die Firma Aircraft-Service-Trieben. Bezogen auf die Kosten bleibt die Abrechnung trotz der erhöhtem Betriebskosten im Vergleich zur EC135 T3 auf gleichen Niveau.
Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft und wünschen dem Betreiber SHS, Rudolf Schider jun. und der Crew von Alpin Heli 6 mit der neuen Bell 429 Global Ranger: “Glück ab, Gut Land“.