Nach coronabedingter Verspätung war es am 25. Februar endlich soweit.
Das östlichste Bundesland Österreichs, das Burgenland, hat den „burgenlandweiten Notarztrettungsdienst mittels Notarzthubschrauber“ ausgeschrieben.
Seit 2005 startet vom südburgenländischem Oberwart aus der gelbe Notarzthubschrauber „Christophorus 16″ zu Notfalleinsätzen im Burgenland sowie der angrenzenden Steiermark. Auch Teile Niederösterreichs werden von Oberwart aus angeflogen. So erreichte die Crew des C16 2017 gleich mehrere Meilensteine. Neben dem 10.000 Einsatz flogen sie in diesem Jahr erstmals über 1000 Notfalleinsätze.
Das Nordburgenland wird derzeit durch die Hubschrauber der umliegenden Bundesländer abgedeckt. So fliegen der Wiener Notarzthubschrauber Christophorus 9, sowie der Wr. Neustädter Christophorus 3 regelmäßig Einsätze rund um den Neusiedlersee. Auch der Intensivtransporthubschrauber Christophorus 33 wurde bereits mehrmals zu Primär- und Sekundäreinsätzen ins Burgenland beordert!
Zwei Stützpunkte ausgeschrieben
Bereits im November 2019 hatte Landeshauptmann Doskozil im „Masterplan für Burgendlands Spitäler“ einen Notarzthubschrauber für das Nordburgenland vorgesehen. Gebaut und geflogen werden sollte schon im Jahr 2020. Mehrmals verschob sich das Vergabeverfahren, nicht zuletzt aufgrund der COVID-19 Pandemie.
Mittlerweile ist nun auch klar wo der Hubschrauber stehen soll. War im November 2019 noch die Rede vom „Bezirk Neusiedl/See“ so wurde die Wahl des Standortes nun bereits eingegrenzt.
Ein 8 km Radius um den Ort Gols wurde in der Ausschreibung genannt. Hier soll in den kommenden Jahren auch ein neues Krankenhaus entstehen, welches jedoch aufgrund der Lage (im Natura 2000 – Gebiet) sehr umstritten ist.
Neben dem neuem Standort für das Nordburgenland wurde in der Ausschreibung auch ein zweiter Standort, konkret für das Mittel,- und Südburgenland genannt.
Standort dafür soll im 8 km Umkreis von Oberwart sein.
Es ist zu vermuten, dass die ÖAMTC Flugrettung, welche bereits seit Jahren erfolgreich ihren Standort in Oberwart betreibt, die Ausschreibung für diesen Stützpunkt für sich gewinnen kann, sollte sie sich bewerben (siehe weiter unten im Bericht)
Bei der ARA-Flugrettung prüfe man derzeit noch, ob eine Teilnahme Sinn macht.
Auch Roy Knaus, Eigentümer der Heli-Austria, will sich für die Stützpunkte im Burgenland bewerben!
Mehrere Bewerber
Der Platzhirsch im Osten, die Christophorus Flugrettung, möchte zum laufenden Ausschreibungsverfahren leider keinerlei Auskunft geben. Es ist jedoch stark zu vermuten, dass man sich beteiligt. Zudem werden sich weitere Unternehmen aus dem Süden und Westen Österreichs für das Burgenland bewerben.
So gab Heli-Austria Geschäftsführer und Pilot Roy Knaus bekannt, sich an der Ausschreibung beteiligen zu wollen. Man habe bereits vor zweieinhalb Jahren das Land kontaktiert und das Interesse deponiert, nachdem es entsprechende Medienberichte zu einem zweiten Stützpunkt gegeben hatte.
ARA-Geschäftsführer Mag. Thomas Jank gab auf unsere Anfrage hin bekannt, dass man derzeit noch prüfe, ob eine Teilnahme Sinn macht. Dies sollte in den nächsten Tagen entschieden werden.
Dass sich weitere Betreiber aus dem Ausland bewerben ist nicht auszuschließen. So nimmt beispielsweise das an der Londoner Börse notierte Unternehmen „Babcock“ mit Notarzthubschrauberstützpunkten weltweit, regelmäßig an solchen Ausschreibungen teil.