Martin 5 nimmt Betrieb auf

Nach drei Jahren Pause startet ab heute der niederösterreichische „Martin 5“ wieder zu Einsätzen.

Vor exakt vier Jahren startete mit dem Notarzthubschrauber Martin 5 erstmals ein roter Hubschrauber der Martin Flugrettung in Niederösterreich zu Notfalleinsätzen höchster Priorität. Mit der OE-XFF war damals eine H135 Helionix am Flugplatz Bad Vöslau stationiert. Untergebracht waren sowohl Mannschaft als auch Maschine in den Hallen der Heli Austria Flight Academy, der Flugschule des Mutterkonzerns „HeliAustria“ 
Bereits in den ersten Monaten des Pandemiejahrs 2020 flog man mehrere hundert Einsätze in Niederösterreich sowie den angrenzenden Bundesländern. 

Wie bereits zu Saisonbeginn geplant ging Martin 5 mit Beginn der Wintersaison in die Winterpause, und sollte zu Ostern 2021 wiederkehren, was jedoch nicht geschah.
„2020 wurde Mitten in der Pandemie gestartet und wieder eingestellt weil das wirtschaftliche Umfeld insgesamt sehr schwierig war“, so Roy Knaus, Geschäftsführer der Heli Austria.

Flugrettung auf neue Beine gestellt. 

Nach drei Jahren Pause wagt man nun einen erneuten Versuch.
Pünktlich um 9:00 meldete sich heute am 31.03.2024 die diensthabende Mannschaft bei der Leitstelle einsatzbereit.
Einen Vertrag mit dem Land Niederösterreich gibt es weiterhin nicht.  „Die Einsätze werden jedoch mit der Krankenkasse direktverrechnet“, so Knaus in einer Anfrage. „In den saisonschwachen Zeiten wird zudem eine Querfinanzierung durch die Alpinstützpunkte in Westösterreich notwendig sein“. 

Die Disposition läuft über die niederösterreichische Leitstelle. Welcher Hubschrauber zu einem Einsatz geschickt wird, entscheidet das System. „Eingesetzt wird immer der schnellsteintreffende geeignete Hubschrauber unter Berücksichtigung von Alarmierungs- und Ausrückzeit.“, erklärt Philipp Gutlederer, Pressesprecher von 144 Notruf Niederösterreich.  

Geflogen wird diesmal mit der OE-XLL, einer MD902 Explorer. Diese ist mit sämtlichen medizinischen Equipment ausgestattet, um alle Arten von Notfalleinsätzen bedienen zu können. Lediglich für Bergrettungseinsätze (Taubergungen) wird Martin 5 nicht ausgestattet sein.
„Die Erfahrung aus dem Einsatzbetrieb 2020 hat gezeigt, dass die Möglichkeit zur Taubergung in dieser Umgebung nicht notwendig sei. So verzeichnete man bei rund 500 Einsätzen nur eine Taubergung (HeliRescue berichtete). Der zusätzliche Aufwand sei somit (gleich wie bei den ÖAMTC Stützpunkten in Wien und Krems) nicht gerechtfertigt“, erläutert Knaus. 

Wir wünschen der Mannschaft von Martin 5 viele unfallfreie Einsätze. 
Glück ab, gut Land!

Bild und Text: HeliRescue e.V.