Medizinische Ausrüstung eines Notarzthubschraubers

[dt_photos_carousel image_border_radius=“0px“ project_icon_color=“#ffffff“ project_icon_border_width=“0px“ arrow_bg_width=“36x“ arrow_border_width=“0px“ r_arrow_icon_paddings=“0px 0px 0px 0px“ r_arrow_v_offset=“0px“ l_arrow_icon_paddings=“0px 0px 0px 0px“ l_arrow_v_offset=“0px“ category=“109″]

Der Notarzthubschrauber, kurz NAH genannt, ist eine fliegende Intensivstation. Die medizinische Ausrüstung und der Aufbau der Hubschrauber wird meist von externen medizinischen Luftfahrtausstattern, wie zum Beispiel der Air Ambulance Technology, entwickelt und eingebaut. Der Helikopter ist jederzeit an die unterschiedlichen Einsätze anpassbar. Der Patient kann durch die Ausrüstung optimal versorgt und und bei kritischen Zuständen überwacht und beatmet werden. Dieser Zustand des Hubschraubers garantiert ideale Arbeitsbedingungen für die medizinische Crew als auch eine sichere medizinische Behandlung und schonenden Transport für den Patienten.

Die in Österreich eingesetzten Helikopter verfügen zumeist über Innenausstattungen von Air Ambulance Technology oder Bucher Interieur Solutions. Der ÖAMTC hat über seinen hauseigenen Wartungsbetrieb, die Heli Air, einen selbsttragenden Innenausbau entwickelt der den Namen Kokon trägt und bei der Heli Air Flotte zum Einsatz kommt.

Die Spritzenpumpe, oder auch „Perfusor“ (Markenname) genannt, werden verwendet, um den Patienten Medikamente während des Fluges kontinuierlich zu verabreichen. Die meisten Helikopter verfügen über zwei bis drei Perfusoren. Mit wenigen Handgriffen können jedoch weitere Perfusoren vom Krankenhaus im Helikopter eingebaut werden was bei manchen Intensivüberstellungen von Nöten ist.

Auf dem EKG Monitor können die wichtigsten Parameter des Patienten auf einem Blick erfasst werden. Die Grundfunktion des Monitors ist die Ableitung eines 12-Kanal EKGs zur genauen Analyse der Herztätigkeit. Dies ist wichtig um die Herzaktivität bei Atem-Kreislauf-Stillständen überwachen zu können oder beispielsweise Herzinfarkte diagnostizieren zu können um das richtige Krankenhaus mit einer Kardiologischen Abteilung anzufliegen. Die Geräte verfügen alle samt über die Funktion eines Defibrillators um den Herzrythmus bei Atem-Kreislauf-Stillständen wieder herbeizuführen. Zusätzlich können die Sauerstoffsättigung im Blut, der CO2 Gehalt in der Ausatemluft sowie der Blutdruck gemessen werden.

Dieses Gerät ist ein unverzichtbares Werkzeug am Notarzthubschrauber. Das Equipment dient mehreren Verwendungszwecken. Einerseits wird es verwendet um Sekret oder Flüssigkeiten beim Patienten mittels eines nicht haftenden Einwegabsaugschlauches aus dem Rachenraum zu entfernen, auf der anderen Seite dient es als Vakuumpumpe für Vakuumschienen oder der Vakuummatratze um die Luft dort abzusaugen. In den meisten Hubschraubern und Rettungstransportwagen in Österreich findet sich die Absaugeinheit der Fa. Laerdal® kurz LSU bzw. LCSU genannt – Laerdal® (Compact) Suction Unit.

Das Beatmungsgerät, oder in der Fachsprache Respirator genannt, wird verwendet, um Patienten ohne spontaner Atmung (selbständige Atmung) zu beatmen. Die Patienten werden zur Beatmung endotracheal intubiert, oder bekommen einen sog. Larynxtubus/Larynxmaske zur Beatmung. Moderne Notfallrespiratoren verfügen über die Möglichkeit, verschiedene Beatmungsformen, invasiv (druck- und/oder volumengesteuert, z.B IPPV – Intermittent Positive Pressure Ventilation) oder auch nicht invasiv (ohne gesicherten Atemweg mittels Tubus, z.B CPAP – Continuous Positive Airway Pressure) auszuwählen.

Der Sauerstoff wird für die Beatmung von Patienten verwendet, siehe Beatmungsgerät. Es können aber auch wache Patienten, die nicht sediert und intubiert sind mit Sauerstoff versorgt werden. Bei Patienten mit einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Blut wird der Einatemluft zusätzlich Sauerstoff beigemengt. Dies geschieht mit einer Nasenbrille oder einer Sauerstoffmaske bei der dem Patienten bis zu 15l Sauerstoff in der Minute gegeben werden kann.

Im Rucksack für Sonderzubehör befinden sich Geräte, die man nicht täglich benötigt. Etwa befindet sich ein Set zur Notkoniotomie, dem sogenannten Luftröhrenschnitt, in diesem Rucksack. Das Set wird äußerst selten angewandt, wenn eine Beatmung mittels Intubation nicht mehr möglich ist. Auch eine Bohrmaschine für einen Intraossären Zugang ist in dem Rucksack zu finden. Diese Bohrmaschine wird eingesetzt, wenn ein „Zugang“ zum Patienten dringend notwendig ist. (Starke Blutung, benötigt dringend Medikamente etc.) und keine brauchbare Vene auffindbar ist bei der ein intravenöser Zugang gelegt werden kann. Ein weiteres Sonderzubehör ist das Thoraxdrainagenset. Es wird verwendet, wenn die Lunge Spontan oder beispielsweise bei einem Durchstich einer Rippe zusammengefallen ist, und Blut oder Luft in den Pleuraspalt eingedrungen ist, man spricht hier von einem Pneumothorax. Von außen wird diese Luft, bzw. dieses Blut zwischen Pleura und Lunge dann abgesaugt.