LANDUNG

Direkt am Einsatzort

Wie erfolgt eine Landung?

Die häufigste Art der Patientenbergung ist die Landung am Einsatzort. Um die 90% der Einsatzorte können direkt angeflogen werden und erfordern keine Bergung mittels Tau oder Winde. Sofern der Einsatzort nicht in alpinem Gelände ist, sind bodengebundene Einsatzkräfte immer mitalarmiert und oft bereits vor Ort. Polizei, Bergrettung, Pistenrettung und Feuerwehr unterstützten dann den Hubschrauber bei der Landung.

Die Crew erhält meist bereits vor der Landung Informationen über Wind,Wetterverhältnisse und Gefahrenquellen per Funk. Außerdem werden im Anflug- und Landebereich lose Gestände sichergestellt als auch mögliche Störquellen durch Personen oder Verkehr umgeleitet.
Eine weitere Möglichkeit der Landung am Einsatzort ist das Ankufen. Wenn der Einsatzort keine ebene Fläche für eine Landung bietet aber die Schräglage des Hangs ein Ankufen des Hubschraubers zulässt und der Abtransport des Patienten durch Bergrettung oder andere Einsatzkräfte zum Zwischenlandeplatz sichergestellt ist, dann werden Flugretter und Notarzt in der Nähe des Patienten abgesetzt und der Pilot steuert einen Zwischenlandeplatz in der Nähe an.
Während der Wintermonate sind Unfälle auf und abseits der Skipisten der normale Alltag der Notarzthubschrauber Crews. Die Landung auf Pisten und im Schnee bringt einige Risikofaktoren mit sich. Neben unachtsamen Skifahrern:innen, Seilbahnen und Schneelanzen ist das „Whiteout“ eines der möglichen Gefahrenquellen. Unter Whiteout versteht man das Phänomen der Kontrastverringerung und das Verschwinden des Horizonts aufgrund von hellem Licht durch Reflexion zwischen einer schneebedeckten Oberfläche und bspw. einer Wolkendecke.
Nach der Erstversorgung am Notfallort wird der Patient medizinisch soweit durch Notarzt und Flugretter stabilisert damit ein reibungsloser Abtransport in das nächste Schwerpunktkrankenhaus möglich ist. Dafür wird der Patient in die Vakuummatratze gelegt und dann in den Hubschrauber geladen. Während des Rückfluges wird das Unfallopfer durch den Notarzt medizinisch betreut. Der Flugretter übernimmt wieder die Flugkoordiantion und den Funk. Bei einer 4-Mann Crew unterstützt zusätzlich der Flugretter oder Winchoperator den Notarzt.

SONDERFALL LAWINENSHUTTLE

Lawinenabgänge mit verschütteten Personen gehören in den Wintermonaten leider mittlerweile zum traurigen Alltag der Rettungskräfte. Der Faktor Zeit spielt hier eine extrem wichtige Rolle. Neben der medizinischen Versorgung steht nun auch der rasche Transport von Einsatzkräften zum Lawinenkegel im Vordergrund. Die Hubschrauber der Flugpolzei als auch die alarmierten Notarzthubschrauber werden dann zum „shutteln“, also dem Pendelverkehr vom Aufnahmeort zum Einsatzort, der Einsatzkräfte eingesetzt.