Größter Waldbrand in der österr. Geschichte
Wie berichtet, brach vergangenen Montag in Hirschwang an der Rax ein Waldbrand aus. Innerhalb kürzester Zeit breitete sich dieser auf über 100ha Wald aus. Es ist der bisher größte Waldbrand in der österreichischen Geschichte.
Aufgrund der exponierten Lage war Großteils nur eine Bekämpfung aus der Luft möglich.
Der heutige Sonntag war für die Retter aus der Luft Großkampftag. Sechs Hubschrauber des Österreichischen Bundesheeres sowie vier Hubschrauber der Flugpolizei waren im Einsatz um das Feuer zu löschen. Unterstützt wurden diese Maschinen durch eine slowakische Mil-Mi 17 (Slovakia – Government Flying Service), zwei deutschen CH53 (Bundeswehr) sowie Löschflugzeugen aus Italien (Italienische Feuerwehr)
Kostenlose Hilfe aus dem Pongau
Um das Feuer noch effektiver Bekämpfen zu können, stellte Roy Knaus, Eigentümer der Firma Heli Austria einen Hubschrauber des Typs Super Puma kostenlos zur Verfügung.
„Man habe in Pandemiezeiten großzügige Unterstützung vom Staat bekommen, und möge nun etwas zurückgeben“, so Knaus in einer E-Mail an Landeshauptfrau Mikl-Leitner.
Die Maschine wurde extra von einem Einsatz in Wuppertal (Deutschland) abgezogen und fliegt seit Samstag Nachmittag Löscheinsätze im Raxgebiet.
Mit 4000l Löschwasser ist die Maschine deutlich effektiver als die Hubschrauber von Polizei und Bundesheer welche zwischen 450 und 3000l Wasser aufnehmen.
Die Maschinen von Heli Austria waren bereits in Chile, Peru, Sizilien und zuletzt auch in der Türkei im Waldbrandeinsatz. Man ist sozusagen bereits geübt, große Waldbrände zu bekämpfen.
Am heutigen Sonntag war die Maschine von Knaus bereits vor allen anderen Hubschraubern in der Luft und löschte bereits kurz nach Sonnenaufgang die ersten Brände und Glutnester auf der Rax.
Die Super Puma der Heli Austria kann bis zu 4000l Wasser transportieren
Roy Knaus, Eigentümer der Heli-Austria, hat den Hubschrauber extra von einem Einsatz in Deutschland abgezogen
Löschflugzeuge umstritten
Der Einsatz der Löschflugzeuge aus Italien ist indes auch in Feuerwehrkreisen heftig umstritten. Während die Super Puma rund 4000l innerhalb von 3-5 Minuten an den Brandherd fliegt, sind die Löschflugzeuge knapp 50 Minuten unterwegs, da es keine Wasser-Tankmöglichkeit in unmittelbarer Nähe gibt.
Da der Neusiedlersee zu seicht ist, müssen die Flugzeuge bis nach Wien fliegen, um dort auf der Neuen Donau Wasser zu tanken.
Rund 6000-7000 Liter Wasser werfen die Flieger dann pro Flug ab, im Vergleich dazu wirft beispielsweise eine Super Puma in der selben Zeit rund 40.000 Liter Wasser ab.
Bei der Feuerwehr geht man davon aus, dass man in den nächsten Tagen noch mit den Löscharbeiten beschäftigt sei. Wie lange es dauern wird, der Feuerbrunst jedoch endgültig Herr zu werden ist noch unklar.