PRIMÄREINSATZ

VOM NOTFALLORT INS KRANKENHAUS

WAS IST EIN PRIMÄREINSATZ

Primäreinsätze sind jene Einsätze, bei denen verunfallte oder erkrankte Menschen durch hochqualifiziertes medizinisches Personal erstversorgt, und in weiterer Folge in eine geeignete Klinik gebracht werden.

Bei Unfällen oder Notfällen wird in Österreich die Notrufnummer 144 gewählt. Erkennt der Disponent in der Rettungsleitstelle einen lebensbedrohlichen Patientenzustand wird zeitgleich mit dem Rettungsdienst auch ein Notarzt entsandt. Sollte ein Notarzthubschrauber schneller am Einsatzort sein als ein bodengebundener Arzt, so wird dieser alarmiert. Die Flugretter sind in der Regel bereits wenige Minuten nach Notrufannahme in der Luft.
Am Einsatzort angekommen landet der Notarzthubschrauber auf einem geeigneten Landeplatz in der Nähe. Bei Notfällen dürfen Notarzthubschrauber überall landen, und sind nicht auf genehmigte Landeplätze angewiesen. Landeplätze können beispielsweise Parkplätze, Wiesen oder eine Bundesstraße sein, vorausgesetzt die Landefläche ist frei von losen Gegenständen und groß genug für den Hubschrauber.
Ist eine Landung direkt am Einsatzort nicht möglich, so werden die Patient:innen mittels Taubergung oder Windenrettung gerettet und zu einem sicheren Zwischenlandeplatz geflogen.
Noch am Einsatzort werden die Patienten durch den Notarzt sowie den Flugretter notfallmedizinisch vorsorgt und für den Abtransport in ein geeignetes Krankenhaus vorbereitet. Wenn notwendig werden noch vor Ort invasive Maßnahmen wie etwa eine Intubation oder eine Thoraxdrainage durchgeführt.
Sobald der Patient stabilisiert und für den Transport vorbereitet ist, wird dieser vom Einsatzort direkt in eine geeignete Klinik mit den notwendigen Fachabteilungen geflogen. Die Patienten werden durch den Notarzt direkt an das zuständige Team im Krankenhaus übergeben, damit keine wertvollen Informationen verloren gehen.

DETAILS ZU BERGRETTUNGSEINSÄTZEN

Bergrettungseinsätze stellen eine Besonderheit bei den Primäreinsätzen da. In der Regel landen die Piloten ihren Hubschrauber sicher in der Nähe des Einsatzortes, und die medizinische Crew kann auf die Unterstützung von anwesenden bodengebundene Rettungsmannschaften zurückgreifen. Einsätze im Gebirge sind für die Flugretter hingegen eine enorme Belastung. Nicht nur dass oftmals eine Landung direkt beim Patienten nicht möglich ist, sind die Flugretter oftmals auch noch auf sich alleine gestellt und haben keinerlei Unterstützung beim Patienten. Auch Wind und Wetter machen den Helfern zu schaffen und erfordern oftmals Top Medizin in den widrigsten Umständen.